Woche des Hörspiels 2007
Chris Watson "ear to the ground", Foto: privat
Die "Woche des Hörspiels" ist wieder da, und sie hat sich in ihrer kreativen Pause erweitert: Zehn Tage lang präsentiert sie nun Hörspiele und Radiokunst, Performances und Klanginstallationen. Gerade die Erfolgsgeschichte der "Woche des Hörspiels", die seit 1985 vom Arbeitstreffen für Autoren, Regisseure und Dramaturgen zu einem der größten Radiofestivals im deutschsprachigen Raum gewachsen ist, hat uns inspiriert, dieses Hörfest noch stärker an die zeitgenössische Faszination fürs Akustische zu binden. Mit dem wirkungsstarken "Kunstraum Radio" spielen inzwischen Theaterleute wie bildende Künstler, Sound-Reporter und die (Kunst-)Hochschulen. Vertreter all dieser Gruppen werden bei uns zu Gast sein. Weil dieses Interesse nicht nur hier, sondern überall in Europa zu finden ist, öffnet sich die "Woche des Hörspiels" auch international. Portugal macht den Anfang, und – unterstützt vom dortigen Goethe-Institut – präsentieren wir portugiesische Radiokunst.
Hörspiele entstehen nicht im luftleeren Raum, weshalb wir auch grundsätzlichen Fragen zu Ästhetik und Funktion des Qualitätsradios nachgehen: Was die Kunst im Radio macht oder das "Ich" in Ästhetik und Gesellschaft, wird ebenso untersucht wie der zukünftige Spielraum des Instruments Kulturradio. Man kann auch in versunkene Welten von "Schwarzweiß-Hörspielen" eintauchen oder "Oysters" aus dem Wellenmeer fischen. An fünf Abenden läuft der Wettbewerb um den neuen "Hörspielpreis der Akademie der Künste", der wieder von einer Publikumsjury vergeben wird.
Zum Schluss ein herzlicher Dank an die Kulturstiftung des Bundes, ohne die der Neustart in dieser Form nicht möglich gewesen wäre, und an die vielen anderen Unterstützer und Enthusiasten, die uns mit Anregung und Rückenwind versorgt haben, sodass wir uns nun auf zehn volle Hörkunsttage freuen können.
Frank Kaspar & Gaby Hartel
Kuratoren der "Woche des Hörspiels"
