Termine
Retrospektive: Schwarzweiß-Hörspiele
Die "Beat-Generation" und ihr Ebenbild
Alfred Andersch, "Der Tod des James Dean" (1959)
Mittwoch, 25. April / 10.00 bis 12.30 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin / Clubraum
1955 starb der vierundzwanzigjährige James Dean bei einem Autorunfall und wurde über Nacht zum weltweiten Sinnbild der "Beat-Generation". 1956 erhielt diese Jugendbewegung eine Stimme und schrie mit Allen Ginsbergs Gedicht "Das Geheul" ihre Nachkriegswirklichkeit in die Welt. Für Alfred Andersch war das düstere Gefühl der "finsteren Jugend" weltumfassend: es betraf junge Menschen in den USA, der Sowjetunion und in Europa. In seiner Stimm/Musik-Collage aus Ginsbergs Kultgedicht, Passagen aus John Dos Passos' Bericht über Leben und Tod James Deans und einer Boxkampf-Reportage formt Andersch ein Text/Klanggebilde, das die scharfsichtig-desillusionierte "Noir"-Stimmung des von ihm geschätzten Gesellschaftskritikers Raymond Chandlers ins elegische Aggressive kippen lässt.
Mit: Hermann Naber
Produktion: SWR/HR/RB 1959
Hermann Naber, geboren 1933, freier Autor und Regisseur. Nach dem Studium (Germanistik, Publizistik, Anglistik und Philosophie) journalistische und schriftstellerische Tätigkeit, erste Hörspiele. 1962-1965 Hörspieldramaturg des Hessischen Rundfunks in Frankfurt/M. 1965-1998 Leiter der Hörspielabteilung des Südwestfunks in Baden-Baden. Sekretär des Karl-Sczuka-Preises für Hörspiel als Radiokunst (bis 1998). Herausgeber der Hörspieledition Cottas Hörbühne. Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste Ffm (seit 1977). Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (seit 1989). Autor und Regisseur zahlreicher Hörspiele, viele Preise und Auszeichnungen. Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Hochschulen.